"Sie haben ihnen ihre Würde gelassen."

"Meine Frau, die Studiendirektorin i.R. Ursula Preuß (82), hat fast ein Jahr in Ihrem Haus gewohnt. Sie war schwer dement, Pflegestufe III. In dieser Zeit haben sich die Damen und Herren, die sie auf der Station 11 betreut haben, alle rührend um meine Frau gekümmert (und um die anderen Bewohnerinnen und Bewohner auch). Sie haben klaglos alles hingenommen, was die Patienten ihnen an Worten und gelegentlich auch Taten zugemutet haben, und das war manches, das unter anderen Umständen schwer zu ertragen gewesen wäre, in der Erkenntnis: Sie können nichts dafür, sie tun/sagen das nicht, um uns zu ärgern oder das Leben schwer zu machen. Sie sind eben krank. Sie haben ihnen ihre Würde gelassen.

Auch meinen Angehörigen und mir sind sie stets freundlich begegnet, haben hilfsbereit Wünsche erfüllt und uns, wenn wir das wollten, am Gruppenleben teilnehmen lassen, und es war ihnen nichts zu viel.

Anrührend war die Geduld, mit der sie meiner Frau und den anderen Patienten begegneten.

Besonders in den letzten Tagen des Lebens meiner Frau, als der Tod schon deutlich angeklopft hatte, mehr noch als sonst schon war ihre Zuwendung geradezu liebevoll, und so haben sie meiner Frau, meiner Familie und mir den Abschied in den letzten Stunden ihres Lebens erleichtert. Dafür möchte ich ihnen auch im Namen meiner Angehörigen sehr herzlich danken.

Rudolf Preuß"

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