Menü

"Ich habe den Eindruck, dass sich die Bewohner immer wieder auf den Filmnachmittag freuen."

Friedrich Wilhelm (Ehrenamtliche) - Margaretenhöhe

Friedrich Wilhelm

"Da ich sehr viel reiste und von meinen Reisen stets Filmmaterial mitbrachte, das ich anschließend zu musikalischen Filmen verarbeitete, kam mir die Idee, ehrenamtlich im CBT-Wohnhaus Margaretenhöhe meine Filme vorzuführen. Diese Idee wurde im Wohnhaus begrüßt. So gründeten wir im Oktober 1999 gemeinsam den CBT-Filmclub Margaretenhöhe. Zum Start spendierten auf meine Intervention hin zwei Firmen dem CBT-Wohnhaus ein Röhren-Fernsehgerät und einen Videorecorder auf der Basis der damals noch vorherrschenden Analogtechnik.

Nach mehreren Vorführjahren war die Medientechnik von Analog- auf Digitaltechnik fortgeschritten. Ich produzierte meine Filme nun in Digitaltechnik, die Qualität verbesserte sich dadurch. Das CBT-Wohnhaus Margaretenhöhe hatte ein größeres LED-Fernsehgerät für Breitbildwiedergabe angeschafft. Meine Filme konnten jetzt als DVDs abgespielt werden. Das Ergebnis ein größeres, schärferes Bild und bessere Farben.

Die Verbesserungen bei der Filmvorführung sollten jedoch im Hinblick auf die weitere technische Entwicklung noch nicht das Ende der Bemühungen sein. Später montierte das Wohnhaus einen Beamer, der Filme und Bilder auf eine große Leinwand projiziert. Die Lautsprecher rechts und links der Leinwand platziert, so dass bei Vorführungen echte Stereowiedergabe möglich ist. Eine Verdunklung des Raumes wurde durch spezielle Vorhänge möglich. Nun können Bewohner und Gäste des CBT-Wohnhauses Margaretenhöhe meine Reiseberichte und Spielfilme im Großformat anschauen.

Zwar finden die Bewohner Reisefilme auch im Fernsehprogramm. Doch sind diese für Menschen mit eingeschränktem Aufnahmevermögen wenig geeignet. Die Filmszenen sind vielfach zu kurz, um sie aufnehmen zu können. Auch die Kommentare sind wegen der Fülle der Informationen und der Schnelligkeit der Darbietung für alte Menschen nicht verständlich. Meine Reiseberichte sind nicht mit Kommentaren versehen, sondern mit landes- oder szenentypischer Musik unterlegt. Das ist wichtig, um das Bildmaterial zusätzlich verständlich zu machen. Während der Vorführung gebe ich mit wenigen Sätzen Erklärungen zum Film ab.

Vielfach erwecken meine Reisefilme bei den Bewohnern Erinnerungen an eigene Reisen aus vergangenen Zeiten. Daraus ergibt sich oft eine Diskussion oder es kommen Fragen auf. Somit tragen die Filmvorführungen dazu bei, das Gedächtnis der Bewohner aufzufrischen und zu trainieren. Meine Filme erwecken auch bei den Bewohnern Interesse, die es in ihrem langen Leben nicht geschafft haben, bestimmte Regionen zu besuchen, die sie aber nun in meinen Filmen vorfinden. So können sie sich zumindest mit Hilfe der Filme ein Bild von den Reisezielen machen, die sie gerne besucht hätten.

Ich habe den Eindruck, dass sich die Bewohner immer wieder auf den Filmnachmittag freuen. Für mich ist es eine große Freude, dass meine Filme, deren Herstellung sehr aufwendig ist, nicht nur für mich Erinnerungen bedeuten, sondern sinnvoll für einen guten Zweck verwendet werden können."

Friedrich Wilhelm

zurück

Weitere Geschichten aus der CBT von Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern und Ehrenamtlichen.