"Schnell war mir klar, dass es hier darum ging, das Leben älterer Menschen angenehm und sicher zu gestalten."

"Der 1. Juni 1993 war mein erster Arbeitstag im Haus Emmaus und überhaupt in einer Einrichtung der Alten- pflege, bis dahin hatte ich als Pflegefachkraft im Krankenhaus gearbeitet.Ein herzlicher Empfang erwartete mich auf der Wohngruppe Venusberg.

Alles war neu für mich! Schnell war mir klar, dass es hier darum ging, das Leben älterer Menschen angenehm und sicher zu gestalten. Das Begleitungskonzept der CBT, nach dem wir bis heute arbeiten, war gerade eingeführt. Jeweils 10 bis 12 Bewohner werden von einer festen Gruppe von drei bis fünf Mitarbeitern unterschiedlicher Qualifikation begleitet. Die festen Bezugsgruppen geben den Bewohnern Sicherheit, die Kontinuität fördert das Vertrauen.

Ich nahm also wie meine Kollegen die Rolle einer Begleiterin ein. Meine Arbeit war damit mehr als „nur“ Pflege, Betreuung oder Versorgung alter Menschen. Es geht darum, den einzelnen Menschen mit seinen Fähigkeiten und seinen Möglichkeiten wahrzunehmen und kennen zu lernen. Sein Leben interessiert, was ihm wichtig ist, was er gern mag und was nicht. Die Begleitung richtet sich, soweit es möglich ist, nach seinen Wünschen und Bedürfnissen. „Meine“ Gruppe kannte ich bald, und die Arbeit machte mir Spaß und brachte Freude. Als Verantwortliche Pflegefachkraft übernahm ich 2000 nach einer entsprechenden Fortbildung die Leitung der Wohngruppe Kottenforst. Anfang 2014 übertrug die Geschäftsführung mir die Leitung des Pflegedienstes im ganzen Haus. Alle Kolleginnen und Kollegen ziehen an einem Strang: Pflege, Einzugsberatung, Hauswirtschaft, Haustechnik, Küche und Verwaltung. So meistern wir den Alltag und auch die eine oder andere außergewöhnliche Situation, seien es die verschiedensten Prüfungen, denen ein Pflegeheim sich alljährlich unterziehen muss, Infektionswellen u.a.

Vieles hat sich in den Jahren meiner Dienstzugehörigkeit entwickelt. Die Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 war ein einschneidendes Erlebnis. Der Pflegebedarf wird seitdem in Minuten errechnet, und die Bürokratie im Pflegealltag nahm leider zu. Es gab eine Flut von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Der Altersdurchschnitt und die Pflegebedürftigkeit der Bewohner sind gestiegen. Gleich geblieben ist die menschenfreundliche Kultur im CBT-Wohnhaus Emmaus, die Wertschätzung der Geschäftsleitung und unser Bestreben, eine gute Qualität im Haus zu gewährleisten. Welche Herausforderungen die Zukunft bringt, wissen wir nicht.

Für uns steht fest: Für unsere Bewohner geben wir das Beste."

Jasmina Kasapovic, Leitende Pflegefachkraft

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